Berg- und Talfahrt

30
Jul
Am Berg bremsen

Immer mehr Urlauber weichen seit der verheerenden Brandkatastrophe im Tauerntunnel auf Bergstrassen aus, deshalb wurde die Nachtfahrsperre am Großglockner aufgehoben. Doch welcher Flachlandfahrer ist für eine 12 km Strecke geeignet, die aus 2.500 m Höhe mit 12 % Gefälle und 32 Spitzkehren in die Tiefe führt? Wer denkt schon daran, dass Bremsscheiben bei nicht überlegter Bedienung heiß und glühend werden können und irgendwann ihren Dienst aufgeben? Damit dies nicht geschieht, müssen alle zwei Jahre die Bremsflüssigkeiten gewechselt werden. Je älter diese sind, desto mehr Wasser enthalten sie und der Siedepunkt sinkt umso mehr. Legt lieber einen kleineren Gang ein, so übernimmt der Motor die Hauptarbeit. Bitte nicht mit der Kupplung bremsen, dadurch könnte beim Wiedereinkuppeln die Mitnehmerscheibe regelrecht explodieren. Haben Sie erstmal heißgebremst, so sollten Sie mehrmals schnell nachpumpen, um die Dampfblasen zu komprimieren. Man sollte nun drauf bleiben und den Druck halten. Wenn das nicht hilft, sollte man einen niedrigeren Gang notfalls mit Gewalt reinwürgen. Man sollte mit der Maschine an Mauern, Felswänden oder Planken entlangschrammen, da diese repariert werden kann, ein Menschenleben das verloren ist, nicht.

Die Regeln der Bergfahrt
  • Da die Straßen in den Bergen meistens schmaler oder einspuriger sind, ist höchste Konzentration beim Motorrollerfahrer gefragt. Es liegen auch häufig Steine auf der Fahrbahn und es wurden einzelne Frostaufbrüche gewellt repariert.
  • Es muss auf den Pässen mit Reisebussen, unsicheren Autofahrern, Schnee und Glatteis gerechnet werden.
  • Motorroller fahren in den Bergen ist sehr kräftezehrend und wer sich anstrengt, der erlaubt sich Fehler, deshalb sollte man besonders fit sein.
  • Man sollte für ausreichend lange und ausgedehnte Pausen sorgen bzw. sich einmal die Beine kurz vertreten.
  • Die Kurven sind die schlimmsten, die auch als Haarnadelkurven oder gemeine Hundskurven bekannt sind, weil sich diese im Verlauf zuziehen. Man sollte die Kurven im Kurvenäußeren anfahren und den Motorroller erst spät abwinkeln. Wenn man zu früh am Kurvenausgang einlenkt, kann dies zu Problemen führen. Späteres einlenken ist besser, da die Kurve besser eingesehen werden kann.
  • Straßen mit Steigung dürfen nicht zu langsam oder niedertourig angefahren werden. Man sollte hier besser Verlauf und Beschaffenheit der Fahrspur vorausschauend im Blick haben.
  • Fahren Sie immer etwas langsamer in die Kurven, um Raum und Reaktionszeit zu gewinnen und Stress zu vermeiden. Das wichtigste ist aber, dass man immer locker bleibt.
  • Schauen Sie immer in die Richtung, in der Sie fahren möchten, auch wenn dies schwer fällt. Der Blick sollte immer auf die Kurve gerichtet sein und das Kurvenende sollte rechtzeitig gesucht werden. Grundvoraussetzung für eine harmonische Kurvenfahrt ist die Trennung von Fahrt- und Blickrichtung. Der Kopf sollte immer dorthin zeigen, wo die Fahrt hinführen soll und nicht auf das eigene Vorderrad.
  • Man sollte den Roller in den Bergen in einer Kurve niemals aufrichten oder zu stark abbremsen. Besser wäre es, sich noch stärker in die Kurve zu legen und ruhig noch etwas mehr Vollgas geben.
  • Den Bus auf der Gegenspur muss man durchlassen und Sie müssen abbremsen. Oftmals benutzen die Busse Ihre Straßenseite, um herumzukommen und Linienbusse nehmen auf Motorroller keine Rücksicht, da die Fahrer voraussetzen, dass man sich mit solchen Situationen auskennt und über das entsprechende Wissen verfügt.
  • Wenn Sie in großen Höhen überholen möchten, kann es zu einem deutlichen Leistungsverlust und vor allem zu einer längeren Überholdauer kommen.